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Gepostet on Sep 15, 2014 in Wohnzimmer | 3 Kommentare

Parkett schleifen lassen – aus gutem Grund

Parkett schleifen lassen – aus gutem Grund

Das Färben von Parkett- oder Holzböden liegt eindeutig im Trend. Nicht nur Wohnzeitschriften wie „Schöner Wohnen“ oder viele Hausbaumagazine berichten über diese schöne Gestaltungsmöglichkeit. Auch das Internet ist voll von Artikeln über das Abschleifen und färben von Parkettböden. Dabei ist dies keineswegs einfach.

Selbst für geübte Profis stellt das Beizen von Holzböden eine Herausforderung dar. Die Schwierigkeit besteht darin, alle Schleifspuren zu beseitigen, bevor die neue Farbe appliziert wird. Hierzu sind ein geschultes Auge und viel Übung nötig. Mittlerweile findet man im Internet bereits Firmen, die sich auf diese Aufgabe spezialisiert haben.

Nach dem Parkett-Schliff: Glänzend oder Matt?

Auch wer seinen Parkettboden nicht mit einer neuen Farbe behandeln lassen möchte, hat die Möglichkeit zwischen verschiedenen Oberflächen zu wählen. In der Praxis haben sich matte Versiegelungen bewährt, da diese optisch unempfindlicher sind. Die matte Beschichtung bricht das Licht und somit werden leichte Kratzspuren oder auch Macken nicht so deutlich sichtbar wie etwa bei einer halbmatten (= ‚seidenmatt‘) oder gar glänzenden Versiegelung.

Parkett ölen

Von letzterer rät übrigens jeder Parkett-Schliff Profi ab, da glänzende Versiegelungen schnell ‚speckig‘ wirken. Außerdem stellt eine Glanz-Versiegelung Ansprüche an die Oberfläche, welche mit der Fußbodenschleifmaschine nicht erreicht werden können. Diese Variante bleibt dem Möbelbau vorbehalten.

Die Vorteile von geölten Parkettböden

Wer seinen Parkettboden nach der Renovierung lieber naturbelassen möchte, kann auch ganz auf den Einsatz von künstlichen Versiegelungen verzichten. Hierfür gibt es die Variante ‚geölt‘ – wahlweise mit einem Hartwachsöl oder einem Naturöl . Geölte Oberflächen sind etwas pflegeaufwendiger, fühlen sich dafür jedoch wärmer und natürlicher an. Gerade beim Barfußgehen lässt sich dies auf besonders eindrucksvolle Weise feststellen.

Was beim Parkett schleifen alles schief gehen kann

Die meisten Profis raten dem Laien generell vom selbst abschleifen ab. Hierfür gibt es zwei Gründe:

  1. Das Abschleifen von Parkett erfordert Übung und Feingefühl
  2. Parkettrenovierung in Eigenregie ist wirtschaftlich nicht sinnvoll

Zu Punkt 1: Beim Parkett schleifen können sehr schnell irreparable Schäden am Boden entstehen. Gerade wenn es sich um ein Fertigparkett und nicht um ein Massivparkett handelt, begrenzt schon die Nutzschicht die Ausbesserungsmöglichkeiten. Ist diese erst durchgeschliffen, muss in der Regel der Boden ausgebaut und durch einen neuen ersetzt werden.

Aber auch bei Massivparkett entstehen schnell unschöne Dellen oder Furchen, welche erst nach dem Versiegeln sichtbar werden. Im rohen Zustand fallen solche Makel aufgrund der stumpfen Oberfläche nicht auf. Weiter häufig anzutreffen sind Holzböden, bei denen die Versiegelung trotz mehrmaligem Lackieren noch immer rau ist. Dies ist auf einen mangelhaften Zwischenschliff zurückzuführen. Auch hierfür ist wieder viel Übung und Feingefühl gefragt.

Häufig wird es jedoch auch aus Unwissenheit einfach vergessen. Spätestens beim ersten Mal Putzen fällt dann auf, dass der Boden an manchen Stellen noch „ganz rau“ ist und man mit dem Wischmop hängen bleibt.

Zu Punkt 2: Laien benötigen meist länger für das Parkett abschleifen als ein Profi. Von den Kosten der Arbeitszeit abgesehen ist dies kein wirkliches Problem. Jedoch werden die Parkettschleifmaschinen vom Baumarkt meist tageweise verliehen. Und dies geht bei einer Verzögerung der Renovierung meist deutlicher ins Budget. Auch der erhöhte Verbrauch von Schleifmitteln wird von Laien meist nicht bedacht.

© David Maucher

Leihmaschinen sind bewusst niedriger motorisiert als Profi-Geräte, weil Baumärkte hauptsächlich am Verkauf von Schleifmitteln verdienen. Je schwächer die Maschine ist, umso mehr Schleifgänge und somit Schleifbänder werden benötigt. Dasselbe gilt weiter für die Qualität der Versiegelung. So ist die Qualität von Baumarkt-Versiegelungen meist deutlich niedriger als die Qualität von Profi-Material. Auch hier sind wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend.

Um eine belastbare Oberfläche zu erzielen müssen deutlich mehr Schichten aufgetragen werden als bei einer Profi-Versiegelung. Hierbei profitiert der Händler durch gesteigerte Abnahmemengen.

Worauf Sie bei der Wahl der Sockelleisten achten sollte

Die Frage, ob die alten Sockelleisten nicht wieder verwendet werden können lässt sich recht einfach beantworten. Da Ihr Parkettboden vor dem Abschleifen sicherlich 8-10 Jahre der Einwirkung von Tageslicht ausgesetzt war, ist er an vielen Stellen – wenn nicht überall – bereits stark vergilbt. Die ist hauptsächlich auf die Vergilbung der Parkettversiegelung, aber auch auf das Nachdunkeln des Holzes an sich zurückzuführen.

Nach dem Parkett schleifen ist der Boden wieder sehr viel heller als zuvor. Nicht jedoch die Sockelleisten. So entsteht ein unschöner Farbunterschied, der sich auch nach Jahren nicht zu 100% angleicht.

Neue Sockel sind meist obligatorisch

Aus diesem Grund sollten Sie von vorn herein neue Sockelleisten mit einkalkulieren. Die Leisten sollten möglichst aus derselben Holzart wie Ihr Holzboden gefertigt sein. Ein Profi kann die Holzart bei der Begutachtung meist schnell feststellen und Ihnen mögliche neue Sockelleisten gleich bemustern.

Weiße Sockelleisten

Nicht immer passend, jedoch immer eine Überlegung wert sind weiße Sockelleisten. Besonders wenn Ihre Wände weiß gestrichen sind, verleiht dies dem Raum eine großzügigere Wirkung und lässt den Boden insgesamt hochwertiger wirken.

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Viktor

Heimwerker und angehender Hobby-Gärter
Gründer von Furniture-Blog.de. Ich berichte hier über Möbel, Gärten und mehr. Gerne lasse ich euch an meinen Erfahrungen aus dem Alltag teilhaben. Parallel zum Möbel-Blog schreibe ich speziell über den Garten auf Garden-Blog.de.

3 Kommentare

  1. Sehr gut recherchierter und interessanter Beitrag!

    Ich beschäftigte mich lange Zeit mit der Suche nach dem optimalen Bohnerwachs für meinen Holzboden.
    Ich testete auch viele Parkett-Pflegeprodukte aus, war jedoch meist enttäuscht von deren Wirkung.
    Nun bin ich der Meinung, das perfekte Mittel gefunden zu haben.
    Per Zufall entdeckte ich im Internet das Bohnerwachs “Parkett Biene“ auf http://www.biene-shop.de.
    Seither verwende ich nichts anderes mehr.
    Dieses Bohnerwachs lässt sich kinderleicht und überaus angenehm auftragen (manuell wie maschinell) und versorgt meinem Holzboden mit allen notwendigen Ingredienzen, somit wird das Material perfekt geschützt und behält so dauerhaft ihre Eigenschaften.
    Obendrein ist das Preis-Leistungs-Verhältnis beinahe unschlagbar, da der Preis für dieses hochwertige Produkt mehr als nur angemessen ist.
    Parkett Biene gibt es zudem je nach Bedarf in unterschiedlichen Abfüllmengen und Ausführungen.

    Ich kann dieses Bohnerwachs nur jedem ans Herz legen.

  2. Vielen Dank für den tollen Beitrag zum Thema Parkettschleifen. Ich möchte mein Wohnzimmer renovieren und auch die Parkett schleifen. Du hast geschrieben, dass für geübte Profis selbst das Beizen von Holzböden eine Herausforderung darstellt. Denkst Du, dass man die Maschine von dem Werkzeugverleih leihen kann und das Schleifen selber machen?

  3. Nach 20 Jahren seit dem Hausbau habe ich mich für eine Parkettsanierung entschlossen. Wir haben uns damals genau für Parkett entschieden, weil es die Möglichkeit anbietet, mit dem Abschleifen einen neuen Glanz dem Boden zu verleihen. Die matte Beschichtung klingt sehr interessant, ich denke es könnte eine gute Lösung sein, da eventuelle Kratzspuren nicht mehr so deutlich sichtbar werden.

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