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Gepostet on Jul 11, 2015 in Lesenswert, Wohnzimmer | 2 Kommentare

Interview: Der Stuhl „oyo“ von aeris vorgestellt

Interview: Der Stuhl „oyo“ von aeris vorgestellt

Ich freue mich sehr euch heute ein Interview zum neuen Stuhl „oyo“ von aeris vorstellen zu dürfen. Im Gespräch ist Dietlind Walger, Leiterin der Produktentwicklung von aeris.

Sie erzählt von den Hürden, erklärt die verwendeten Materialien und beantwortet zuletzt, ob Sie den Stuhl im Nachhinein nicht doch ein Stückchen anders gestalten würde.

Guten Tag Frau Walger, stellen Sie sich unseren Lesern bitte vor. Was genau ist Ihre Aufgabe bei aeris und wie waren Sie an der Entwicklung vom oyo beteiligt?

Ich heiße Dietlind Walger und bin Leiterin der Produktentwicklung bei aeris. Meine Aufgabe bei der Entwicklung des oyos war es, den Entwurf des Designers Martin Ballendat technisch für die Serienproduktion aufzubereiten. Dabei mussten natürlich das Design und die Funktionalität erhalten bleiben und mit der Qualität und der Wirtschaftlichkeit in Einklang gebracht werden.

Welche Anforderungen an den oyo haben Sie bei der Entwicklung in den Mittelpunkt gestellt und wo stießen Sie auf Herausforderungen?

Wir wollten, dass der oyo trotz der ausdrucksstarken, in der Silhouette sehr schmalen  Schalenform, bequem gepolstert ist. Ein dickes Sitzkissen hätte das Design beeinträchtigt. Da mussten wir uns etwas einfallen lassen.oyo am Esstisch

Die größte Herausforderung hat, wie gesagt, mit der Polsterung zu tun. Das meiste Kopfzerbrechen hat uns dabei die Fixierung des Stoffes auf der Schale gemacht. Bis wir – in Zusammenarbeit mit Ballendat Design – die Idee einer „unsichtbar“ integrierten, umlaufenden Nut hatten. Das löste einen großen Teil dieses Problems.

Ein anderes war – auch wieder bei der Polsterung – die Fixierung des Stoffes über dem Sitzschaum bei den ungewöhnlich schwungvollen Formen. Hier lag die Lösung im Einsatz eines extrem dehnbaren Stoffes in Kombination mit einer speziellen Klebetechnik.

Bei oyo wurden Kunststoff, Stahl und Schaumstoff als Materialien verwendet. Wieso wurden bei der Entwicklung eben diese Materialien genutzt und welche Alternativen standen zur Auswahl?

Für das Freischwingergestell kam von vornherein nur Metall in Frage – anders lässt sich die Schwingfunktion nicht erfüllen. Und für die Schale hat sich eigentlich auch nur Kunststoff angeboten. In Holz z.B. wäre diese Form extrem aufwändig zu produzieren und der Stuhl wäre viel zu schwer. Außerdem wollten wir gern mit Farbe arbeiten: Dafür ist Kunststoff ideal.

Und beim Schaumstoff sind wir gelandet, weil sich damit, wie eben schon erwähnt,  unsere Ansprüche an den Sitz-Komfort am besten mit der Erhaltung des Designs kombinieren ließen.

oyo im Schlafzimmer

Einem Möbelstück Flexibilität zu geben hat meist auch Auswirkung auf die Stabilität. Dennoch ist der oyo bis 120 Kilogramm belastbar. Welche Kerneigenschaften machen den Stuhl so stabil?

Die Flexibilität im Gestell erreichen wir durch den Einsatz eines speziellen Freischwingerrohrs, das von Haus aus eine hohe Elastizität besitzt. Eine besondere Herausforderung stellte dabei der stark beanspruchte Bereich in der hinteren Biegung dar. Dort haben wir im Rohrgestell noch ein zweites, verstärkendes Element eingefügt.

Und um die Stabilität der Schale zu gewährleisten, arbeiten wir mit einem Zusatz von 20% Glasfasern zum Kunststoff.  Damit haben wir auch schon bei anderen Produkten gute Erfahrungen gemacht. Und natürlich trägt auch die Sitzschale selber mit ihren ausgeprägten Schwüngen zur Flexibilität und der umlaufende Doppelrand zur Festigkeit bei.

Eine Frage zum Stuhl im Alltag: oyo wirbt im Video mit verschiedenen Sitzpositionen – sind diese aber auch für den Alltag relevant oder bleiben die meisten Anwender bei der Standard-Sitzposition?

Der oyo wird tatsächlich sehr individuell und intuitiv besessen. Wir sehen das bei vielen Messen, Vorführungen und Veranstaltungen: Die Nutzer wechseln wirklich  immer wieder die Positionen – und jede scheint ihnen richtig Spaß zu machen.

Eine letzte Frage: Würden Sie oyo neu entwickeln können, was würden Sie anders machen?

Ganz ehrlich: Wir sind von dem Produkt total begeistert und erleben nur positives Feedback. Ich finde, wir haben hier eine ziemliche Punktlandung hinbekommen. Worüber wir natürlich immer nachdenken, sind z. B. weitere Versionen. Das aber eher aus Gründen der Programmerweiterung – nicht, um an der derzeitigen Version etwas zu verändern.

Vielen Dank für Ihre Zeit Frau Walger!

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Viktor

Heimwerker und angehender Hobby-Gärter
Gründer von Furniture-Blog.de. Ich berichte hier über Möbel, Gärten und mehr. Gerne lasse ich euch an meinen Erfahrungen aus dem Alltag teilhaben. Parallel zum Möbel-Blog schreibe ich speziell über den Garten auf Garden-Blog.de.

2 Kommentare

  1. Das ist mal ein sehr schöner Stuhl.
    Das Design gefällt mir sehr gut … fällt richtig auf !

    Grüßle
    Claudi

  2. Das Design ist super und sehr interessant, Hatte aber nicht die Gelegenheit den Stuhl auszuprobieren, die Sitzposition ist neu und ich wurde ihm sehr gern ausprobieren.

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